Equipment-as-a-Service – Wie ein Rückversicherer ein neues Geschäftsmodell etablierte
Von der klassischen Rückversicherung zum innovativen EaaS-Anbieter – eine digitale Plattform für automatisierte Geschäftsprozesse

I Überblick & Key Facts
- Branche: Rückversicherung
- Unternehmensgröße: Globaler Konzern
- Herausforderung: Entwicklung eines neuen EaaS-Geschäftsmodells mit vollständig automatisierter Plattform für Leasing, Abrechnung und Vertragsmanagement
- Lösung: Aufbau einer skalierbaren End-to-End-Plattform zur Verwaltung und Monetarisierung von Produktionsmaschinen im Equipment-as-a-Service (EaaS) Modell
- Ergebnisse: Erfolgreiche MVP-Umsetzung, Markttest mit Pilotkunden, positive Resonanz, kontinuierlicher Ausbau
I Das Kundenprofil
Ein führender globaler Rückversicherer stand vor einer richtungsweisenden Transformation: Das Unternehmen wollte sein traditionelles Geschäftsmodell erweitern und eine komplett neue Einnahmequelle erschließen. Die Idee: Vom Risikoabsicherer zum Betreiber eines digitalen EaaS-Geschäftsmodells.
Das neue Equipment-as-a-Service (EaaS) Modell sollte es ermöglichen, dass OEMs Produktionsmaschinen nicht mehr verkaufen, sondern über ein Leasingmodell bereitstellen. Der Rückversicherer kauft die Maschinen, verleast sie an Unternehmen und ermöglicht diesen eine monatliche Zahlung oder ein „Pay-per-Part“-Modell. Dies schafft sowohl für den Versicherer als auch für die Endkunden enorme Vorteile:
- Neue Umsatzströme durch planbare Leasingeinnahmen
- Geringe Investitionshürden für Unternehmen, die Maschinen nutzen
- Volle Kostentransparenz durch nutzungsbasierte Abrechnung
- Potenzial für zusätzliche digitale Services durch IoT-gestützte Maschinen
Mit diesem Modell wurde das Unternehmen First-Mover in einem stark wachsenden Marktsegment.
I Die Herausforderungen
Die Einführung eines Equipment-as-a-Service (EaaS) Modells für einen globalen Rückversicherer war weit mehr als eine technische Implementierung – es war eine fundamentale Geschäftsmodelltransformation, die zahlreiche strategische, prozessuale und technologische Herausforderungen mit sich brachte.
1. Etablierung eines völlig neuen Geschäftsmodells
- Der Kunde bewegte sich aus seinem Kerngeschäft als Rückversicherer in eine aktive Marktrolle als Betreiber eines EaaS-Modells.
- Es galt, eine Lösung zu entwickeln, die sowohl klassische Leasingmodelle als auch Pay-per-Part und Pay-per-Use unterstützt, während gleichzeitig ein skalierbares Wachstum ermöglicht wird.
2. Höchste Automatisierung für effiziente Prozesse
- Das Modell erforderte eine End-to-End-Digitalisierung der gesamten Wertschöpfungskette:
- Verkauf und Auftragsverwaltung
- Vertragsmanagement & Finanzierungsprozesse
- Asset Management & IoT-Integration
- Dynamische, nutzungsbasierte Abrechnung
- Die Herausforderung lag darin, Billing-, Accounting- und Invoicing-Prozesse nahtlos zu automatisieren, um Skaleneffekte zu nutzen und manuelle Eingriffe zu minimieren.
3. Komplexes Stakeholder- und Partner-Management
- Der Kunde arbeitete mit OEMs, Industriepartnern, Softwareanbietern, Finanz- und Versicherungsexperten zusammen – ein hoher Koordinationsaufwand war erforderlich.
- Unterschiedliche Interessen und technische Anforderungen mussten in einer einheitlichen, harmonisierten Lösung zusammengeführt werden.
4. Datenbasierte Abrechnung und IoT-Integration
- Die Maschinen sollten verbrauchsabhängig abgerechnet werden – basierend auf Sensordaten zu produzierten Teilen oder Maschinenlaufzeiten.
- Dies erforderte eine fehlerfreie IoT-Datenverarbeitung, um eine genaue und manipulationssichere Pay-per-Use-Abrechnung sicherzustellen.
- Die Lösung brauchte somit eine nahtlose IoT-Schnittstelle für die automatisierte Datenverarbeitung.
5. Agile Umsetzung in einem komplexen Unternehmensumfeld
- Als Konzern mit etablierten Prozessen war eine agile Umsetzung herausfordernd, da bestehende Governance-Strukturen mit flexiblen, iterativen Methoden kombiniert werden mussten.
- Die Plattform musste schnell Go-to-Market-fähig sein, weshalb ein MVP-Ansatz mit Pilotkunden gewählt wurde.
I Unser Ansatz
Um ein hochautomatisiertes Equipment-as-a-Service (EaaS)-Modell zu realisieren, war ein ganzheitlicher, End-to-End-orientierter Projektansatz erforderlich. Die Kombination aus strategischer Beratung, Technologieexpertise und agiler Implementierung ermöglichte eine schnelle, skalierbare und nachhaltige Umsetzung.
1. End-to-End-Projektkoordination & Strategieentwicklung
Von Beginn an wurde die gesamte Orchestrierung des Projekts übernommen. Durch ein strukturiertes Requirements Engineering wurden alle relevanten Anforderungen erfasst und in ein umsetzbares, skalierbares Konzept überführt. Dies beinhaltete:
- Abstimmung mit Stakeholdern sowie internen Fachbereichen
- Definition der Kernprozesse für Leasing, Vertragsmanagement und Pay-per-Part-Modelle
- Architekturplanung für eine vollständig digitale Geschäftsprozesslösung
Da zahlreiche Unternehmensbereiche und externe Partner involviert waren, wurde ein agiles Steuerungsmodell mit klaren Schnittstellen und Verantwortlichkeiten etabliert.
2. Entwicklung einer hochautomatisierten Plattform
Um eine nahtlose Abwicklung und Verwaltung der Maschinen und Verträge zu ermöglichen, wurde eine digitale Plattform integriert, die folgende Kernbereiche abdeckte:
- CRM, Lead & Opportunity Management für den Vertrieb
- Vertrags- & Asset-Management zur Verwaltung der Maschinen
- Automatisierte Billing- und Accounting-Prozesse für maximale Effizienz
- Integration von IoT-Sensordaten zur exakten Abrechnung nach Nutzung
3. Schnelle Markteinführung mit MVP & Pilotkunden
Innerhalb von 6 Monaten wurde eine MVP-Version der Plattform bereitgestellt, die grundlegende Funktionen für die Maschinenverwaltung, Vertragsabwicklung und Abrechnung umfasste. Zwei Pilotkunden testeten erfolgreich die Modelle „Pay-per-Part“ und „Pay-per-Use“, wodurch die erste Markterprobung des Geschäftsmodells erfolgte. Nach der erfolgreichen Testphase wurden weitere Funktionen und Automatisierungen integriert.
Mit diesem agilen Vorgehen konnte das Projekt effizient vorangetrieben und flexibel weiterentwickelt werden.
4. Sicherstellung der Skalierbarkeit & Effizienz
Neben der technologischen Umsetzung wurde großer Wert auf Prozessstabilität, Compliance und Skalierbarkeit gelegt:
- Automatisierte Rechnungsstellung & Abrechnung für planbare Cashflows
- Optimierte Finanzprozesse für maximale Effizienz & Kosteneinsparungen
- Flexibilität für zukünftige Märkte & Geschäftsmodelle
I Erzielte Ergebnisse & Mehrwerte
Das Projekt führte zu einer bahnbrechenden Innovation und etablierte den Rückversicherer als First-Mover im Equipment-as-a-Service-Markt.
- Neues digitales Geschäftsmodell etabliert → Erstmals wurde ein Versicherer zum EaaS-Anbieter mit einem vollständig digitalen Leasing- und Abrechnungssystem.
- Planbare und kalkulierbare Einnahmen → Statt einmaliger Einnahmen durch klassische Versicherungslösungen generiert das Unternehmen nun kontinuierliche, planbare Umsätze.
- Höchste Automatisierung für maximale Effizienz → Von Vertragsabschluss bis Rechnungsstellung laufen alle Prozesse digital und ohne Medienbrüche.
- Erfolgreiches Pilotprojekt & positive Kundenresonanz → Beide Pilotkunden waren hochzufrieden und bestätigten den hohen Nutzen des EaaS-Modells.
- Anerkennung & Branchenaward → Das Projekt wurde für eine renommierte Auszeichnung nominiert, die die Innovationskraft des Modells unterstreicht.
I Vorteile für den Kunden
Durch die erfolgreiche Umsetzung konnte der Kunde:
- Ein völlig neues, hochskalierbares Geschäftsmodell etablieren
- Planbare, langfristige Umsätze generieren
- Seine Marktposition als Innovationsführer stärken
- Einen nahtlosen, vollautomatisierten Abrechnungsprozess entwickeln
- Künftige Erweiterungen für digitale Services vorbereiten
Das Unternehmen ist nun in der Lage, weitere Maschinen und Services in das Modell zu integrieren und sich als einer der führenden Anbieter im Bereich Equipment-as-a-Service zu positionieren.
I Was kommt als Nächstes?
Mit der erfolgreichen Markteinführung des Modells folgt nun die Weiterentwicklung & Skalierung:
- Optimierung der Abrechnungssysteme für noch genauere Nutzungsauswertungen
- Erweiterung des Portfolios um neue Maschinenkategorien & digitale Zusatzservices
- Internationale Skalierung zur Erschließung weiterer Märkte
Die Zukunft des Maschinenleasings ist digital – und dieses Projekt hat die Grundlage für eine völlig neue Ära im Finanzdienstleistungssektor geschaffen.
I Fazit & Key Takeaways
Mit der Einführung des Equipment-as-a-Service-Modells hat der Rückversicherer eine völlig neue Einnahmequelle geschaffen und sich als First-Mover in einem zukunftsweisenden Markt etabliert. Statt einmaliger Versicherungsprämien generiert das Unternehmen nun wiederkehrende, planbare Umsätze.
Das Modell ermöglicht OEMs eine alternative Absatzstrategie und erleichtert Unternehmen & Start-ups den Zugang zu modernen Produktionsmaschinen – ohne hohe Anfangsinvestitionen. Besonders für kleine Unternehmen bedeutet dies weniger Kapitalbindung, mehr Flexibilität und planbare Kosten.
Durch die vollständige Digitalisierung und Automatisierung ist das Geschäftsmodell hocheffizient und skalierbar. Mit IoT-gestützter Abrechnung und einer modularen Plattform ist der Weg für zukünftige Erweiterungen – etwa digitale Zusatzservices und datengetriebene Finanzierungsmodelle – bereits geebnet.
Equipment-as-a-Service ist mehr als ein Finanzierungsmodell – es ist ein Katalysator für industrielle Innovation und wirtschaftliches Wachstum.